Die nächste Stadtverordnetenversammlung findet am 4. April statt. Zu dieser Sitzung stellt die Limburger Fraktion von BÜNDNIS 90/ Die GRÜNEN drei Anträge.
Dabei stellt die Stadtverordnete Ingrid Horz-Schmachtel den Antrag, dass der Magistrat für Limburg und seine Stadtteile eine Baumschutzsatzung erarbeiten soll. Horz-Schmachtel führt in ihrer Begründung aus, dass Limburg eine klare Regelung benötigt, welche Bäume zu erhalten sind und welche Umstände dazu führen können, eine Fällung und Ersatzpflanzungen zu rechtfertigen.
Ende Februar sind die letzten beiden Bäume im Straßenraum der Westerwaldstraße gefällt worden. Die beiden Bäume – eine Platane und ein Ahornbaum – waren beide über 50 Jahre alt und standen den Bauarbeiten in der Westerwaldstraße im Wege, für die GRÜNEN kein hinreichender Grund für eine Fällung. Die beiden Bäume waren laut Horz-Schmachtel standortprägend. Über die unzähligen Blätter wurde mit Hilfe der Photosynthese aus dem Kohlendioxid der Luft Kohlehydrate gebildet und Sauerstoff abgegeben. Außerdem haben die beiden Laubbäume über ihr Blattwerk Staub, Abgase und andere schädliche Stoffe gefiltert. So konnten die Bäume uns Menschen frische, reine, kühle und feuchte Luft bringen.
Diese beiden Bäume können in ihrer Funktion für das Stadtklima an dieser Stelle nicht gleichwertig ersetzt werden.
Ingrid Horz-Schmachtel weist auch darauf hin, dass in Offheim im vergangenen Sommer auf einem Privatgrundstück direkt an der Limburger Straße ein ortsbildprägender Baum für eine Werbetafel gefällt wurde, sehr zum Leidwesen der GRÜNEN.
Außerdem erinnert die grüne Stadtverordnete an die Platanen am Neumarkt, die nur auf Grund der Proteste von vilen umweltbewussten Bürgerinnen und Bürger gerettet werden konnten, wobei es immer noch nicht klar ist, ob die Rettung dauerhaft ist.
Eine Baumschutzsatzung könnte mit dazu führen, dass für die Stadtökologie und das Stadtklima wichtiger Baumbestand geschützt wird.
Der Stadtverordnete Jonas Winter greift in seinem Antrag auf Anregung eines Bürgers das Thema Lichtverschmutzung auf. Lichtverschmutzung bezeichnet man die übermäßige Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, was vor allem in dicht besiedelten Regionen auftritt. Ein zu heller Nachthimmel ist die Grundlage für verschiedene ökologische Probleme, so Winter. Insekten verlieren die Orientierung, Zugvögel finden sich nur noch schlecht zurecht und Menschen können um ihren Schlaf gebracht werden.
Der Magistrat wird nun in diesem Antrag beauftragt, bei seinen Planungen diese Problematik zu berücksichtigen. Es soll ein Konzept erstellt werden zur Eindämmung von unnötigen Lichtimmissionen, bei dem unter anderem die Beleuchtungsanlagen so optimiert werden, dass sie nicht mehr zur Lichtverschmutzung beitragen.
Dies dient auch der Gesundheit von uns Menschen und eröffnet allen zudem wieder die Möglichkeit, die Faszination des sternenreichen Nachthimmels erleben zu können.
Vorbild für Limburg kann die nicht weit von uns gelegene Stadt Fulda sein. Fulda ist Deutschlands erste Sternenstadt und bemüht sich besonders um eine möglichst geringe Lichtverschmutzung. So könnte der Magistrat nach Auffassung von Winter ja gerne einmal jemand Sachkundiges aus Fulda einladen, um in einer öffentlichen Veranstaltung über die dortigen Aktivitäten und Erfahrungen zu berichten.
In einem letzten Antrag greift die grüne Fraktion einen Vorschlag vom November 2020 wieder auf, der damals auf Grund der geringen Vorbereitungszeit nicht umgesetzt wurde. Der Stadtverordnete Andreas Pötz möchte mit seinem Antrag geprüft haben, ob der Öffentliche Personennahverkehr inklusive des Lahnstar an den Adventswochenenden 2022 im ganzen Stadtgebiet von Limburg kostenfrei genutzt werden kann. Die nötigen Finanzmittel müssten im Haushaltsplan ja enthalten sein
Die GRÜNEN sehen darin eine Möglichkeit, die Verkehrsbelastung in der Innenstadt in der verkehrsintensivsten Zeit des Jahres ein Stück weit zu reduzieren. Damit könnte dann auch die Schadstoffbelastung in der Innenstadt laut Pötz etwas reduziert werden. Außerdem ergäbe sich daraus eine die Gesamtstadt umfassende Möglichkeit, den coronageschädigten Einzelhandel zu unterstützen.
Unter der Voraussetzung, dass eine aktivere Bewerbung der Maßnahme als 2022 erfolgt– möglicherweise auch mit dem Cityring – wäre das auch eine Belohnung für die treuen Kunden des ÖPNV und aller Personen, die auf eine Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, so Andreas Pötz abschließend.